1826
Die Firma Brockhaus beginnt mit erste Schnellpresse in Leipzig mit der industriellen Herstellung von Büchern.
Friedrich Arnold Brockhaus wird zu einem der Gründer des späteren
Graphischen Viertels. Bereits 1818 erscheint bei Brockhaus Schopenhauers
Buch „Die Welt als Wille und Vorstellung". |
1828
Anton Philipp Reclam gründet das Literarischen Museum, eine Leihbibliothek, dann einen Verlag. |
1829
23. Mai 1829 wird in Leipzig der Vereins der deutschen Musikalienhändler
gegründet. |
1831
Leipzig hat 41.000 Einwohner. Die sächsische Städteordnung wird eingeführt. Von nun an gab es eine von der Bevölkerung gewählte Stadtverordnetenversammlung und einen Bürgermeister. |
1833
Die Messebestimmungen des Deutschen Zollvereinigungsvertrages von 1833
lösen rund 50 Messeprivilegien, Messeurkunden und Messeabkommen ab, die
über drei Jahrhunderte hinweg in Leipzig Gültigkeit hatten. |
1834
Der Beitritt Sachsens zum Deutschen Zollverein wirkt sich fördernd auf die Leipziger Messe aus.
Begründung des Börsenblatts für den deutschen Buchhandel.
Am 1. August 1834 Gründung des Verlags von J. J. Weber (u. a. „Illustrirte
Zeitung")
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Durch den Wegfall der Zollgrenzen wurde
besonders für Sachsens Textilindustrie ein großer innerdeutscher Markt geöffnet.
In den Jahren 1834-37 stieg die Zahl der Baumwollspinnereien in ganz Sachsen
von 91 auf 130 Betriebe, außerdem entstanden von 1834 bis 1839 102 neue Fabriken
in der Wollspinnerei.
1835
Felix Mendelssohn Bartholdy wird in Leipzig Gewandhauskapellmeister.
Mendelssohn-Bartholdy
leitete das Gewandhausorchester bis zu seinem Tod im November 1847 und
machte es zum fortschrittlichsten Klangkörper. In dieser Zeit entstanden
wichtige
Werke des Komponisten, wie die Sinfonie Nr. 3 („Schottische“ Sinfonie), das Violinkonzert e-Moll und das Oratorium Elias.
1836 erhielt Mendelssohn die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig.
Im selben Jahr dirigiert Mendelssohn Bartholdy
die Leipziger Erstaufführung von Händels Oratorium "Israel in Ägypten" in der Paulinerkirche. |
Bild: Felix Mendelssohn Bartholdy |
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1838
Am 13. Juli 1838 wird die Königlich-Sächsischen
Baugewerkenschule zu Leipzig gegründet. Direktor Albert Geutebrück, der gleichzeitig Stadtbaumeister war, erkannte die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Orientierung der Ausbildung für das Baugewerbe. Die Professoren der Baugewerkenschule haben der Stadt Leipzig mit ihren Entwürfen und Bauwerken zahlreiche Zeugnisse hinterlassen. Akademie und Baugewerkenschule benutzten mehr als 60 Jahre, von der Pleißenburg bis zum Neuen Akademiegebäude in der Wächterstraße, gleiche Unterrichtslokalitäten und verstärkten sich gegenseitig durch ihre Lehrkräfte.
Aus der Baugewerke Schule entstanden später die Hochschulen für
Bauwesen Leipzig, die Ingenieurhochschule Leipzig und die Technische
Hochschule Leipzig. Daraus hervorgegangen ist die heutige Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur
in Leipzig. (HTWK Leipzig).
In Leipzig wird Gasbeleuchtung eingeführt.
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1839
Die Leipzig-Dresdner Eisenbahn als erste deutsche Fernbahnstrecke eröffnet. Leipzig entwickelte sich allmählich zum wichtigsten Verkehrsknotenpunkt in
Mitteldeutschland. Die sächsische Wirtschaft verdankt ihren Aufschwung vor allem auch dem deutschen Eisenbahnbau, dessen Vorkämpfer Friedrich List war. |
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List warb immer für den Bau einer Eisenbahnstrecke von Leipzig nach Dresden als Grundlage für das deutsche Eisenbahnsystem.
Vertreter der Leipziger Handelsbourgeoisie, wie Wilhelm Seyfferth, Albert Du Feronce und Gustav Herkort griffen
seine Eisenbahnprojekte auf und begannen ohne nennenswerte Erfahrungen den Bau der ersten deutschen Fernbahn.
Zwei Jahre Planung und drei Jahre Bauzeit waren nötig um die Strecke
fertig zustellen. Dabei wurde auch eine Brücke über die Elbe bei Riesa
und der erste Eisenbahntunnel bei Oberau gebaut. Die Schienen und Lokomotiven wurden
übrigens aus England importiert. Eröffnet wurde die Strecke dann am 8. April 1839. Die erste Lokomotive aus
sächsischer Produktion baute der Maschinenbau Unternehmer Prof. Johann Schubert und wurde ,,Saxonia" getauft. Weitere Bahnbauten verbanden
die Provinzen Sachsens mit Bayern und Schlesien. Weiterhin begann man
das Erzgebirge und die Oberlausitz an das Eisenbahnnetz anzuschließen. Dabei wurden die
berühmte Göltzschtalbrücke und die Elstertalbrücke gebaut.
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1842
Bau des Bayerischen
Bahnhofes. Er befindet sich südöstlich der Leipziger
Altstadt am Bayrischen Platz.
Mit seiner Inbetriebnahme im Jahr 1842 gilt er als der älteste
erhaltene Kopfbahnhof Deutschlands.
1870 hatte übrigens das
Königreich Sachsen schon das dichteste Eisenbahnnetz
in ganz Deutschland.
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1843
Mitte des 19. Jahrhunderts war Leipzig eine Musikstadt von herausragender Bedeutung. Darum bestand seit den 1830er Jahren bei verschiedenen Persönlichkeiten der Wunsch, in Leipzig eine Ausbildungsstätte für Musiker zu gründen.
Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann gründeten im Jahre 1943
in der Stadt Leipzig das Conservatorium der Musik und eröffneten in den Gebäuden des
Gewandhauses die erste Hochschule für Musik in Deutschlands, die
heutige Leipziger
Musikhochschule. Im selben Jahr wurde Mendelssohn
zum Ehrenbürger der Stadt Leipzig ernannt. 1845 zieht die Familie
Mendelssohn in die heutige Goldschmidtstraße 12. Die Wohnung im Mendessohn-Haus
beherbergt heute ein Museum
in dem das Wirken des Musikers in Leipzig geehrt wird. |
1845
Am 30. Juli 1845 wird in Leipzig der erste Turnverein gegründet. Der Allgemeine Turnverein zu Leipzig (ATV 1845) entwickelt sich zum führenden Verein für das gesamte Turnwesen in der Stadt und beeinflusst maßgeblich die Entwicklung der Turnbewegung in Deutschland. |
1846
Gründung der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. |
1847
Am 4. November verstirbt Mendelssohns in Leipzig. Er wird in in Berlin
auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof beerdigt. |
1848
Am 1. Mai 1848 begründet der Leipziger Buchdrucker Oskar Skrobek die
proletarische „Leipziger Arbeiterzeitung".
Gründung einer proletarischen Vereinsdruckerei durch den Buchdrucker
Moritz Kretzschmar und den Schriftsetzer Karl Gangloff. Herausgegeben
wird u. a. die Zeitschrift „Verbrüderung". |
1858
Eröffnung des Bildermuseums auf dem Augustusplatz, gestiftet durch Kaufmann Heinrich Schletter. |
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1862 - Einführung der Gewerbefreiheit in
Sachsen
Als einer der letzte deutsche Staaten führte der Sachsen 1862 die Gewerbefreiheit
ein. (Preußen schon 1810)
Die Gewerbefreiheit machte den Weg frei für Eigeninitiative und Unternehmergeist und war wesentliche Vorraussetzungen für die industrielle Revolution der kommenden Jahre. Wegen der Konkurrenz mussten einige
Handwerksbetriebe geschlossen werden und die Zahl der arbeitenden Frauen
als billige Arbeitskräfte wuchs. |
1863
Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins am 23. Mai 1863. (ADAV-Präsident Ferdinand
Lassalle).
Er gilt als die älteste demokratische Partei in ganz Deutschland und als die
Vorgängerorganisation der SPD.. |
1864
Leipzig wird mit über 100.000 Einwohnern Großstadt. Siehe
auch: Leipzig
Einwohnerentwicklung.
Das Dritte Allgemeine Deutsche Turnfest wird in Leipzig veranstaltet - der erste Schreberverein entsteht. |
1867
Am 17. Dezember 1867 wurde in der Gaststätte „Stadt Frankfurt“ in der Großen Fleischergasse
der Verein für die Geschichte Leipzigs gegründet.
1868
Eröffnung des Neuen Theaters auf dem Leipziger Augustusplatz,
der heutigen Oper-Leipzig.
1869
Das Sophienbad wird als erstes ganzjährig heizbares Leipziger Hallenschwimmbad eröffnet.
Es ist das vierte seiner Art in Deutschland. |
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1871
Herausbildung der Mustermesse durch die rasche industrielle Entwicklung
Deutschlands nach der Reichsgründung.
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1872
Die Leipziger Pferdeeisenbahn (LPE) eröffnet den
Linienbetrieb, der Straßenbahnhof Reudnitz ist dabei erstes
Depot und Sitz der Direktion. 25 Jahre nach der Eröffnung besaß die LPE 1013 Pferde, 172 Wagen und fünf Depots.
1873
Bau der ersten Passagen in Leipzig.
1874
Übersiedlung des Bibliographischen Instituts von Josef Meyer nach Leipzig. |
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1877
Es entstand das erste Leipziger Wasserwerk in Naunhof, 1897 der erste Wasserturm in Möckern. |
1878
Der Gastwirt Ernst Pinkert gründet den Zoologischen
Garten in Leipzig auf dem Ratsgut Pfaffendorf. Es ist der 13.
Tierpark in Europa. Bereits 1873 war der Baubeginn des Alten
Raubtierhauses. Es wurden erstmalig in Deutschland Orang-Utans der
Öffentlichkeit gezeigt.
Am 1. Januar 1899 wurde das Privatunternehmen in die Aktiengesellschaft Zoologischer Garten zu Leipzig umgewandelt. Durch
konnte zur Jahrhundertwende ein Verwaltungsgebäude, das neue
Raubtierhaus und das Affenhaus errichtet werden. |
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1879
Eröffnung des Instituts für experimentelle Psychologie durch Wilhelm
Wundt, das erste auf der ganzen
Welt.
In Leipzig arbeiten ca. 10.000 Menschen für das Buchgewerbe. Die hat
bereits sieben größten Antiquariate. |
1884
2. Gewandhaus: Einweihung des Neuen Concert Hauses im Musikviertel. Bezugnehmend auf das ursprüngliche Gewandhaus
in der Leipziger Altstadt wurde es auch häufig als Neues Gewandhaus bezeichnet.
Das Konzerthaus enthielt einen großen Saal mit 1700 Plätzen und einen Kammermusiksaal mit 650 Plätzen.
Bau des Mendebrunnen.
Dieser steht seit 1982 restauriert vor dem Neuen Gewandhaus auf dem
Augustusplatz.
Gründung des Deutschen Buch- und
Schriftmuseums.
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1888
Baubeginn des Reichsgerichtes in Leipzig. Bis 1895 entstand der
Monumentalbau aus Elbsandstein im Hochrenaissancestil. Kaiser
Wilhelm II. legte 1888 den Grundstein und weihte das Gebäude
1895 ein. |
1889-91
Infolge der Industrialisierung seit der Gründerzeit ab 1871 wuchs die Stadt explosionsartig an:
Eingemeindung vieler Orte wie: Reudnitz, Anger-Crottendorf, Thonberg, Neuschönefeld, Neustadt, Volkmarsdorf, Sellerhausen, Gohlis und
Eutritzsch, Kleinzschocher, Schleußig, Plagwitz, Lindenau, Connewitz, Lößnig
- 1895 hat Leipzig knapp 400.000 Bürger.
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1890
bezog das Königliche Polizeiamt
ein Gebäude in der Wächterstraße, welches neben den polizeilichen
Amtsräumen auch 74 Arrestzellen hatte. In den historischen Gebäude
sitzt bis heute die Leipziger Polizei.
1891-97
Neubau der Universitätsgebäude am
Augustusplatz.
1894
Die Deutsche Zentralbücherei für Blinde entsteht in Leipzig.
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1894
Die Mustermesse löst die alte Warenmesse ab.
Die Leipziger Messe wandelt sich von einer Warenmesse zu einer reinen Mustermesse. Die Leipziger Frühjahrsmesse geht als erste Mustermesse der Welt in die Geschichte ein. Sie findet fortan in den
Leipziger "Messpalästen" statt.
(Foto rechts: Reichsstraße während der Leipziger Messe)
1895
Einweihung des Reichsgerichts-Leipzig
durch Kaiser Wilhelm II - heute Bundesverwaltungsgericht.
Die Leipziger Pferdeeisenbahn (LPE) verkehrt auf 46 km Strecke, hat 1013
Pferde, 172 Wagen und 5 Depots.
Durch das neu errichtete Elektrizitätsnetz der Stadt fließt Strom. Am 1. September 1895 glühen in den Bürger- und Messehäusern rund um den Promenadenring und in der Universität das erste Mal elektrische Lampen.
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1896
Leipziger Elektrische Straßenbahn (LESt) eröffnet den elektrischen
Betrieb.
Die erste elektrische Straßenbahn fährt in Leipzig vom südlichen
Stadtteil Connewitz durch
die Innenstadt bis Gohlis.
1897
Einweihung des von Arwed Rossbach entworfenen neuen Augusteums am Leipziger Augustusplatz
1899
Gründung des Inselverlages. Am 17. Oktober wird der Deutschen
Musikalien-Verlerger-Verein gegründet. |
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Ende 1899 gibt es 2.200 Firmen im Leipziger Buchgewerbe, darunter 848 Verlage u. Sortimentsbuchhandlungen, 113 Musikalienhandlungen, 44 Antiquariate, 201 Buchbindereien, 189 Druckereien.
Die Spielvereinigung 1899 Leipzig wird unter der Bezeichnung ATV Leipzig-Lindenau gegründet. |
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mit Leipzig Stadt Chronik Anfang - 1799
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