Stadt
Informationen zur Völkerschlacht 1813 bei Leipzig - Beschreibungen,
Videos, Bilder, Fotos
vom Völkerschlachtdenkmal,
dem bekanntesten Wahrzeichen der sächsischen Metropole Leipzig
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Völkerschlachtdenkmal
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Völkerschlacht 1813
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Das
Völkerschlachtdenkmal in Leipzig
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Im
Südosten von Leipzig, genauer im Stadtteil Probstheida, vier
Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, befindet die wohl bekannteste
Sehenswürdigkeit von Leipzig, das "Leipziger
Völkerschlachtdenkmal". Das Völki, wie das Denkmal
von der Bevölkerung Leipzigs gern genannt wird, ist
Anziehungspunkt von Touristen aus aller Welt.
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Bild: Das Völkerschlachtdenkmal
beleuchtet bei
Nacht
Rund
25.000 Besucher bewundern jährlich den 91 Meter hohen und 300.000
Tonnen schweren Koloss aus sächsischen Granitporphyr. Das Denkmal
ist den mehr als 120.000 gefallenen Soldaten der > Völkerschlacht bei Leipzig
im Jahr 1813 gewidmet. Das vor dem Mahnmal künstlich angelegte
Wasserbecken symbolisiert die Tränen der Völker, welche um die
Opfer der Schlacht trauerten.
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Bild: Völkerschlachtdenkmal Leipzig
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Dieses weithin
sichtbare Wahrzeichen der Stadt Leipzig gedenkt an die Völkerschlacht
im Oktober 1813, in der Napoleons Gewaltherrschaft über Europa
durch die Truppen der Österreicher, Preußen, Russen und Schweden
gebrochen wurde. Die Sachsen kämpften übrigens in der Schlacht auf Seiten Napoleons.
Das monumentale Bauwerk
ist gleichzeitig das größte Nationaldenkmal
Deutschlands und wurde in den Jahren von 1897
bis 1913 im Auftrag des
"Deutschen Patriotenbundes" nach Entwürfen des Architekten Bruno
Schmitz erbaut.
Der Grundstein für das Denkmal wurde am 18. Oktober 1898 gelegt. Finanziert wurde es durch eine speziell eingerichtete Lotterie und durch Spenden.
Eingeweiht wurde das Denkmal genau 15 Jahre später am 18. Oktober
1913 durch den letzten deutschen
Kaiser
Wilhelm II, anlässlich des 100. Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig. Hitler benutzte die beeindruckende Kulisse
einige mal für seine Reden. Während des 2. Weltkrieges kam das
scheinbar unzerstörbare Denkmal unter Beschuss amerikanischer
Bomben und Granaten. In den letzten Kriegstagen ernannte Oberst von Poncet das Völkerschlachtdenkmal zum Verteidigungsstützpunkt. Es verschanzten sich hier
über 300 Wehrmachtsoldaten, Volkssturmangehörige, Hitlerjungen, SS-Angehörige und Leipziger Naziführer und leisteten bis 19. April 1945 den amerikanischen Artilleriebeschuss erbitterten Widerstand.
Dabei wurden zum Beispiel die Bildglasfenster komplett zerstört.
Diese Beschädigungen, die Abgase der Braunkohle Industrie in der
DDR und der nagende Zahn der Zeit machten das Gebäude zum
Sanierungsfall.
Im
Jahr 1998 wurde der > Förderverein
Völkerschlachtdenkmal gegründet um die
welthistorische Gedenkstätte für Frieden, Freiheit und
Völkerverständigung zum Doppeljubiläum 2013 wieder zum
Glanzpunkt der Stadt Leipzig zu machen. Im Jahr 2003 begannen
Rekonstruktions- und Sanierungsmaßnahmen. Diese wurden für den
Denkmalsbau zum 200-jährigen Jubiläum der Völkerschlacht und
100 jährigen Jubiläum der Errichtung des Denkmals im Jahr 2013
weitgehend beendet. In den letzten Jahren erfolgte dann die
Sanierung der Außenanlagen und des 162 × 79 Meter großen
Wasserbeckens vor dem Denkmal.
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Bild: Erzengels Michael wacht
über dem Eingang
Über der Skulptur steht die Inschrift „GOTT MIT UNS“
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Bild: Blick auf die Krypta mit Grabplatte
& Wächtern
Die Krypta im
Völkerschlachtdenkmal erstreckt sich über das gesamte runde
Untergeschoss der Halle.
Bauherr war Clemens Thieme, welcher der Leipziger Altlogenmeister der
Freimaurer Loge Apollo war.
Überall am Bauwerk und in den Grundrissen erkennt man die eingearbeiteten Symbole der Freimaurer.
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Die Innenbereich
des Ehrenmals mit der 68 Metern hohen Halle gliedert sich in
folgende drei Ebenen:
- Die erste und unterste Ebene ist die Krypta, welche an die
Gefallenen der Schlacht 1813 erinnern soll.
- Auf der zweiten mittleren Ebene befindet sich die Ruhmeshalle
für das deutsche Volk
- Auf der dritten Ebene darüber findet man die Kuppelhalle über
der sich noch die Aussichtsplattform befindet.
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In unregelmäßigen
Abständen veranstaltet die in Leipzig ansässige Freimaurerloge
Minerva zu den drei Palmen anlässlich der Leipziger
Buchmesse die sogenannte Leipziger Buchloge in den
Fundamentkatakomben des Völkerschlachtdenkmals.
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Bild: Blick auf den Kranz der
bronzene Grabplatte
In ihrer Mitte der Krypta ist eine
kranzgeschmückte Grabplatte in den Boden eingelassen.
Sie soll für die Gefallenen der Völkerschlacht
bei Leipzig ein ehrwürdiges symbolisches Grab darstellen.
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Bild: Aufgang zum Denkmal
flankiert von
großen Barbarossakopf mit langem Bart
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Bild:
Restaurationsarbeiten am Denkmal
Nach Originalvorlagen sanierte Bleiglasfenster
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Bild: 8 x 2 Krieger aus
Granit wachen im Denkmal
An den Wänden der Krypta wachen
sechzehn fast 10 Meter hohe steinerne Krieger, welche die deutschen Tugenden Tapferkeit,
Glaubensstärke, Volkskraft, Opferbereitschaft darstellen.
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Sehenswert sind die
verschiedenen Figurenensembles mit ihren gewaltigen Ausmaßen im
inneren des Denkmals. Das Völkerschlachtdenkmal unterhält einen
eigenen Chor. Regelmäßig stattfindende Chorkonzerte in der
riesigen Kuppelhalle sind auf Grund der guten Akustik mit bis zu
10 Sekunden Nachhall ein besonderes Erlebnis.
Der
ausgezeichnete Klang in der Krypta im Innenraum des
Völkerschlachtdenkmals begeistern seit Jahrzehnten
musikbegeisterte Zuhörer von Konzertveranstaltungen des Leipziger
Völkerschlachtdenkmalchores.
Konzert Termine: Chor des Völkerschlachtdenkmals: www.denkmalchor-leipzig.de
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Bild: Blick von der
Sängergalerie nach oben auf das Reiterreliefs im
riesigen Kuppeldach des Denkmals
In der gigantischen
Kuppeldecke der Ruhmeshalle sind 324 etwa lebensgroße
Reiterfiguren abgebildet.
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Bild: Blick von unten ins
Kuppeldach
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Bild: Skulpturen aus Beuchaer Granitporphyr
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Bild: Blick vom Völkerschlachtdenkmal über die Stadt Leipzig
Das
Völkerschlachtdenkmal ist 91 Meter hoch und bis zur
Aussichtsplattform sind es 500 Treppenstufen. Bis zur mittleren
Aussichtsplattform in 57 Meter Höhe gibt es zwei Personenaufzüge.
Der wunderschöne Panoramablick über die Stadt und die Leipziger
Tieflandsbucht entschädigt für den Aufstieg.
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Von der 90 Meter
hohen Aussichtsplattform kann man vom Denkmal die ganze Stadt
Leipzig, die angrenzenden Gemeinden im Umland und bei guter Sicht
die Landschaft bis zum Harz und zu den Ausläufern vom Erzgebirge
inklusiv Fichtelberg überblicken.
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Das ganze Jahr
über lädt dieser Aussichtspunkt zum Rundblick über die Stadt
ein.
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Öffnungszeiten:
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Von April bis
Oktober täglich 10 - 18 Uhr
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Von November
bis März täglich 10 - 16 Uhr
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( am 24./25. und
31. Dezember und 1. Januar geschlossen )
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Eintrittspreise:
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Der Eintritt ins Denkmal und zur
Aussichtsplattform kostet für Erwachsene 10 Euro
Es gibt diverse Ermäßigungen
für Leipzig-Pass Inhaber, Familien und Gruppen
Kinder bis 6 Jahre frei Eintrittspreise beinhalten
Museumsbesuch (Stand 08/2021)
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360°
Panoramafoto - Rundumblick vom Völkerschlachtdenkmal
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Führungen
Denkmal: Öffentliche Führung im Völkerschlachtdenkmal Samstags 11 Uhr
Führungen Museum: Öffentliche Führung im Museum
"Forum 1813" Samstags 10 Uhr
Gruppenführungen sind nach vorheriger Anmeldung möglich!
Anschrift: Prager Straße 04299 Leipzig Tel/Fax:
+49 (0)341 8 78 04 71
Internet: www.voelkerschlachtdenkmal.de
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Das Völkerschlachtdenkmal in
Zahlen:
Höhe:
91m
Fußdurchmesser der Kuppel: 28m
Erdaushub: 82.000 m3
Gesamtmasse: 300.000 t
Bauzeit: 1898-1913
Bautechnik:
- Natursteinquader als verlorene Schalung
- Fundamente und Pfeiler in Stampfbeton
- Eisenbeton für Denkmalkuppel
weitere
Weblinks zum Denkmal:
>> www.voelkerschlacht-bei-leipzig.de
>> Informationen
zur Architektur
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Blick nach Süden - Der Südfriedhof mit
Krematorium
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Blick nach Norden über
die Stadt Leipzig
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Bücher
zur Leipziger Geschichte & Völkerschlacht
1813
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Mehr Literatur zur Geschichte
von Leipzig mit Stadtführer, Karten & Fotobildbände
>> Leipzig
Bücher
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Die
Völkerschacht bei Leipzig im Jahr 1813
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Vom 16. bis 18. Oktober
im Jahre 1813 kämpften bei Leipzig in Sachsen die Truppen Kaiser
Napoleons und der Verbündeten in der blutigen Völkerschlacht
3 Tage gegeneinander.
In der wichtigsten Schlacht der Befreiungskriege gegen
die napoleonische Fremdherrschaft haben die
verbündeten, zahlenmäßig überlegenen Heere der
Österreicher, Preußen, Russen und Schweden, den
Franzosen unter Napoleon die entscheidende Niederlagen
beigebracht. Bei der Schlacht fielen von den rund
400.000 beteiligten Soldaten etwa 130.000. Im Jahre
1913, also genau 100 Jahre später, wurde das 91 m hohe Völkerschlachtdenkmal
im damaligen kaiserlichen Deutschland
fertiggestellt. Es steht an der Stelle, an der die
heftigsten Kämpfe tobten und die meisten Soldaten
fielen. Dieses gewaltige steinerne Monument ist auch
heute noch das wohl bekannteste Wahrzeichen der
sächsischen Metropole Leipzig.
Inhalt:
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Beschreibung des Verlaufes
der Völkerschlacht
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Die
Niederlagen der französischen Truppen im August
und September hatten Napoleon veranlasst, von
Dresden zurückzugehen und seine Armee am 14.
Oktober um Leipzig zu vereinigen, gegen welches
sich nun auch die Heere der Verbündeten
konzentrisch in Bewegung setzten. Das
Reitergefecht bei Liebertwolkwitz 14. Oktober
leitete die großen Kämpfe der nächsten Tage
ein, sein glücklicher Ausgang erschien den
Alliierten als gute Vorbedeutung. |
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Dennoch
war Napoleons Lage durchaus keine verzweifelte, denn er hatte
außer den Garden 8 Korps, 170.000 Mann nebst 14.000
Reitern und 700 Geschützen, zur Verfügung. Auch wenn
seine Truppen tief erschöpft und teilweise entmutigt
waren, so befehligte sie doch ein Napoleon, der nicht
bloß durch die Einheit des Oberbefehls, sondern auch
durch die Raschheit und Präzision seiner Anordnungen,
durch seine moralische Einwirkung der Überlegene war.
Verhängnisvoll wurden aber für ihn seine Illusionen,
welche aus der Unterschätzung des Gegners
hervorgingen. Er
glaubte weder an die Anwesenheit der ganzen böhmischen
und schlesischen Armee noch an den Entschluss der Verbündeten
zu einer großen Entscheidungsschlacht. |
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16. Oktober -
Schlachtverlauf 1. Tag
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Seit
15. Oktober stellte Napoleon sein Heer um
Leipzig aus. Den größten Teil, 100.000 Mann,
auf dem sanft gehobenen Gelände südlich von
Leipzig, von Connewitz und Markkleeberg an der
Pleiße über Wachau und Liebertwolkwitz bis
nach Holzhausen hin. Bertrand stand bei Lindenau
zur Deckung der Straße nach Westen, im Norden
von Leipzig Marmont und Michel Ney. Die
Alliierten verfügten zunächst nur über
200.000 Mann, da die Korps von Colloredo und
Bennigsen erst im Anmarsch waren und der
Kronprinz von Schweden die Nordarmee noch
zurückhielt. Die Hauptmasse bildete die
böhmische Armee unter Karl Philipp Fürst zu
Schwarzenberg, den Kaiser Alexander und König
Friedrich Wilhelm III. begleiteten, 130.000
Mann, welche von Süden heranrückten. |
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Schwarzenbergs Plan war, während Gyillay mit 20.000
Mann gegen Lindenau und Blücher von Schkeuditz gegen
Leipzig aufbrach, mit der Hauptmacht in der sumpfigen
Niederung zwischen Elster und Pleiße gegen Konnewitz
vorzudringen, den rechten Flügel des Feindes zu umgehen
und auf dem kürzesten Weg Leipzig selbst zu gewinnen.
Auf Einspruch Alexanders wegen der Schwierigkeit des
Terrains übertrug Schwarzenberg die Ausführung seines
Plans nur den 35.000 Österreichern unter Merveldt und
Hessen-Homburg; die Korps von Klenau, Wittgenstein und
Kleist unter Barclay de Tollys Oberbefehl sollten den
Feind in der Front angreifen und ihn gegen Leipzig
werfen. Auf diese Weise wurde die böhmische Armee auf
drei durch Flüsse und Sümpfe getrennte Schlachtfelder
verteilt. |
Karte der Truppenstellungen am 16. Oktober 1813
Noch vor Tagesanbruch
16. Oktober setzte sich die Armee Barclays in Bewegung
und eröffnete gegen 9 Uhr ein furchtbares Geschützfeuer,
worauf die Sturmkolonnen gegen die französische
Stellung vorgingen. Kleist entriss Fürst Josef Anton
Poniatowski Markkleeberg; viermal wurde er daraus verdrängt,
viermal erstürmte er es wieder und behauptete es mit Mühe. |
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Auch Wachau, wo Napoleon selbst befehligte, wurde von
Preußen und Russen unter dem Prinzen Eugen von Württemberg
zunächst erobert, musste dann jedoch unter den furchtbarsten Verlusten
durch die überlegene französische Artillerie wieder
verlassen werden. Eben so wenig gelang es Gortschakow und
Klenau, Liebertwolkwitz einzunehmen
Sie verloren auch
den Kolmberg, und die ganze Linie der Verbündeten war
durch die blutigen Kämpfe so geschwächt, dass sie kaum
ihre Stellungen behaupten konnten.
Auch die Operationen
der Österreicher auf Konnewitz hatten gar keinen
Erfolg, und die Fruchtlosigkeit aller weitern Kämpfe
einsehend , eilte endlich nach 12 Uhr mittags
Schwarzenberg mit dem Korps Hessen-Homburg Barclay zu
Hilfe. |
Napoleon, durch den bisherigen Gang der Schlacht
ermutigt, beschloss nun selbst zum Angriff überzugehen.
Um 3 Uhr versuchten 8.000 französische Reiter, das
Zentrum der Verbündeten bei Wachau zu durchbrechen. Sie
drangen bis zu dem Hügel vor, auf dem die Monarchen und
Schwarzenberg sich befanden. |
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Die Standhaftigkeit
der russischen Infanterie und die Tapferkeit der zur
Hilfe herbeieilenden verbündeten Reiterei vereitelten
Napoleons Unternehmen.
Ein zweiter Angriff der französischen
Infanterie, des Korps Lauriston, auf Güldengossa
misslang ebenfalls. Auch Napoleon konnte keine frischen
Truppen mehr ins Feuer führen, und die Nacht machte dem
mörderischen Kampf ein Ende.
Der Angriff der Alliierten
auf die feindliche Stellung war misslungen, jedoch die völlige
Niederlage war durch die todesmutige, wetteifernde
Tapferkeit der Verbündeten, Führer wie Soldaten, mit
einem Verlust von 20.000 Mann an Toten und Verwundeten
abgewendet worden. |
Gyulays Angriff auf Lindenau, zögernd unternommen, war
inzwischen von Bertrand abgewiesen worden. Einen
entscheidenden Erfolg jedoch hatte das Vorgehen der
schlesischen Armee gehabt. Ohne die Nordarmee
abzuwarten, war Blücher auf den Befehl, zum
gemeinschaftlichen Angriff auf Leipzig mitzuwirken,
aufgebrochen und bei Wiederitzsch und Möckern auf
ernsteren Widerstand gestoßen.
Beim ersteren Dorf stand
Dombrowski mit einer schwachen Division. Diese jedoch
hielt Langeron den ganzen Tag
mit 17.000 Mann fest. |
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Er
hatte den Befehl erhalten
nach Wachau zu Hilfe zu kommen, auf die Annäherung des
Feindes aber beschloss, dessen Angriff zu erwarten, und
Ney um seine Unterstützung bat. York richtete den Angriff seines Korps, das etwa 20.000
Mann stark war, gegen das durch seine Lage zu einer natürlichen
Festung gemachte Dorf Möckern, das nach mehreren
misslungenen Angriffen mit einem Verlust von 7.000 Mann
endlich erstürmt wurde. Marmonts Korps war vernichtet,
Ney war auf dem Weg, ihm zu Hilfe zu eilen, wieder
umgekehrt, aber auch für Wachau zu spät gekommen. Der
Sieg Yorks bei Möckern hatte nicht bloß die französische
Stellung im Norden von Leipzig durchbrochen, sondern
Napoleon auch den gehofften Sieg bei Wachau dadurch
entrissen, dass er zwei Korps hinderte, dort gegen die böhmische
Armee mit frischen Kräften einzugreifen. |
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17. Oktober -
Schlachtverlauf 2. Tag
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Der
17. Oktober, war ein Sonntag dumpfer Stille. Es
trat eine Pause im Kampf ein, nur im Norden
ruhte Blücher nicht. Er nahm Eutritzsch und
Gohlis und drang bis dicht an Leipzig vor. Die
Verbündeten hielten um 2 Uhr im Dorf Sestewitz
Kriegsrat. Man beschloss am nächsten Morgen um
7 Uhr den Angriff zu machen. |
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Da Napoleon keinen entscheidenden Sieg erfochten hatte
und die Verbündeten nicht hindern konnte, nach Ankunft
von 100.000 Mann Verstärkung den Angriff zu erneuern, während
er selbst nur noch das Korps Reynier von Düben
erwartete, hätte er seine Stellung bei Leipzig, die
unhaltbar geworden war, räumen und anderswo die
Schlacht wieder ausnehmen müssen.
Aus politischen Rücksichten
tat er es nicht; er baute darauf, dass Kaiser Franz sein
Schwiegervater war. Durch den bei Connewitz gefangenen
General Merveldt ließ er 17. Oktober den Monarchen
einen Waffenstillstand unter Bedingungen anbieten, die
ihm im August den Frieden verschafft hätten. Jetzt aber
gingen die Verbündeten auf dies Anerbieten gar nicht
ein und würdigten es nicht einmal einer Antwort. |
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18. Oktober -
Schlachtverlauf 3. Tag
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Karte
der Truppenstellungen am 18. Oktober 1813
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Am 18. Oktober um 2 Uhr
morgens gab Napoleon die alte, in ihrer Ausdehnung nicht
mehr zu behauptende Stellung auf und rückte ungefähr
eine Stunde Wegs näher an Leipzig zurück.
Der rechte
Flügel unter Poniatowski stand an der Pleiße von
Konnewitz bis Dölitz, das Zentrum bildete bei
Probstheida einen ausspringenden Winkel, der linke Flügel
reichte bis zur Parthe und war bis zur Mündung
derselben in die Pleiße im Norden von Leipzig zurückgebogen.
Die neue Stellung war 4 Stunden lang und nur von 150.000
Mann besetzt, die dem vereinigten Angriff der Verbündeten,
welche sich auf 300,000 Mann mit 1400 Geschützen verstärkt
hatten, kaum gewachsen waren. Die letztern waren daher
auch voll frischer Kampflust. |
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Trotzdem war die Schlacht auch 18. Oktober heiß und
blutig und nicht überall siegreich für die Verbündeten,
da Napoleon von der Tabaksmühle bei Stötteritz aus
seine Stellungen hartnackiger und länger verteidigte, als es
zur bloßen Deckung des Rückzugs notwendig gewesen
wäre.
Die Angriffskolonnen der Verbündeten
setzten sich nur sehr allmählich, teilweise recht spät,
in Bewegung, so dass der Stoß nicht auf einmal mit
aller Macht erfolgte. Auf dem linken Flügel griffen die
Österreicher unter Hessen-Homburg die Stellungen der
Franzosen rechts der Pleiße in Dölitz und Lösnig an,
welche aber nicht genommen werden konnten. |
Auch
Probstheida wurde von den Franzosen unter Napoleons persönlicher
Führung gegen die mit bewunderungswürdiger Tapferkeit
unternommenen Sturmversuche der Kolonne Barclays
behauptet.
Dagegen nahm der rechte Flügel der böhmischen Armee
unter Bennigsen, welcher aber erst am Nachmittag
eingriff, Zuckelhausen, Holzhausen und Paunsdorf, wo die
Sachsen und 500 württembergische Reiter unter General
v. Normann übergingen. |
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Bei der Erstürmung von
Paunsdorf wirkten bereits Bülow und Wintzingerode von
der Nordarmee mit, welche endlich trotz Bernadottes Sträuben
herangekommen war.
Langeron und Sacken von der
schlesischen Armee eroberten Schönefeld und Gohlis. Als die Nacht hereinbrach, waren die Franzosen im Osten
und Norden von Leipzig bis auf eine Viertelstunde an die
Stadt zurückgedrängt.
Hätte Gyulay mit genügenden
Streitkräften sich des Passes von Lindenau bemächtigt,
so wäre der Ring um Napoleon geschlossen und ihm der Rückzug
abgeschnitten gewesen. |
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Indes Schwarzenberg trug
Bedenken, den noch immer gefürchteten Gegner zu einem
Verzweiflungskampf zu zwingen, und Gyulay erhielt
Befehl, den Feind bloß zu beobachten und einem Angriff
auf Pegau auszuweichen.
Dies geschah, und so konnte
Bertrand die Straße nach Weißenfels ungehindert
einschlagen, wohin ihm von Mittag an der Tross, die
Wagen mit Verwundeten und der Artilleriepark folgten. In
der Nacht begann der Abmarsch des Heers selbst, der
Garden, der Reiterei, der Korps Victor und Augereau, während
Macdonald, Ney und Lauriston die Stadt verteidigen und
den Rückzug decken sollten. Die Punkte außerhalb
Leipzig's wurden geräumt. |
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Ende der Schlacht am 19.
Oktober
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Da
Napoleon, nur schwer auf einen Sieg verzichtend,
für den Rückzug am
19. Oktober
ungenügende Maßregeln getroffen hatte, so war
derselbe äußerst schwierig und geriet bald ins
Stocken, da nur die eine Straße nach
Weißenfels mit mehreren Defileen zu Gebote
stand. |
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Indes der Vorschlag
Kaiser Alexanders, mit einem Teil des Heers die Pleiße
zu überschreiten und sich auf diese Straße zu werfen,
und Blüchers Anerbieten, mit 20.000 Mann Reiterei die
Verfolgung zu übernehmen, wurden abgelehnt und nur
geringe Streitkräfte mit derselben beauftragt.
Für 19.
Oktober ward die Disposition zu einer neuen Schlacht
ausgegeben und, als sich beim Fallen des Morgennebels am
19. herausstellte, dass diese nicht mehr nötig war, die
Erstürmung von Leipzig befohlen. Während die französische
Armee in verwirrtem Getümmel sich nach dem Ranstädter
Tor drängte und Napoleon selbst nur mit Mühe den Ranstädter
Steinweg erreichte, hatten die Russen unter Langeron und
Sacken die Hallesche, Bülow die Grimmaische Vorstadt
erobert. |
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Hier gelang es dem Königsberger
Landwehrbataillon unter Major Friccius zuerst, in die
Stadt Leipzig einzudringen. Das Peterstor im Süden von
Leipzig wurde von
Bennigsen genommen.
Die Verteidiger, welche anfangs mit
gewohnter Tapferkeit kämpften, gerieten zuletzt in völlige
Auflösung, und die Verwirrung des in der Leipziger
Innenstadt
zusammengedrängten Menschenknäuels erreichte den höchsten
Grad, als aus Versehen die Elsterbrücke vor dem Ranstädter
Tor, über welche die Rückzugsstraße ging, zu früh in
die Luft gesprengt wurde. Viele kamen auf der Flucht um,
so Marschall Poniatowski, andere mussten sich
kriegsgefangen ergeben. |
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Die historischen Folgen
der Völkerschlacht
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Gegen
1 Uhr hielten die Monarchen von Preußen und
Russland ihren Einzug in Leipzig unter dem
begeisterten Jubel der Bevölkerung, der eine
Zeitlang das entsetzliche Elend vergessen
machte, welches die ungeheure Menge von
Verwundeten und Kranken in der Stadt
verursachte. |
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Die dreitägige
Völkerschlacht bei Leipzig hatte auf beiden
Seiten gewaltige Opfer gekostet.
Die Preußen zählten
16.000 Mann und 600 Offiziere an Toten und Verwundeten,
die Russen 21.000 Mann und 860 Offiziere, die Österreicher
14.000 Mann und 400 Offiziere.
Die Franzosen verloren
30.000 Mann an Toten und Verwundeten, 15.000 Gefangene,
300 Geschütze und ließen 23.000 Mann in den Lazaretten
zurück.
Indes der Preis des Kampfes war auch ein großer.
Napoleons Weltmacht war vernichtet, und wenn auch die
laue Verfolgung nach dem Sieg die sofortige Beendigung
des Kriegs vereitelte, so war doch mit einem Schlag
Deutschland bis zum Rhein befreit, und das deutsche Volk
hat den 18. Oktober lange Zeit als den Beginn seiner
Wiedergeburt gefeiert. |
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Zahlreiche Denksteine bezeichnen
die merkwürdigsten Punkte der Schlacht, so die
gusseiserne Spitzsäule (seit 1847) aus dem
"Monarchenhügel", das Denkmal des Fürsten
Schwarzenberg (ein Würfel aus Stein unweit Meusdorf),
der Napoleonsstein unweit des Thonbergs, der Doppeladler
in Holzhausen, dazu mehrere in
der Stadt selbst errichtete Denkmäler.
Auch wurde schon
1814 in Leipzig ein Verein zur Feier des 19. Oktober gegründet,
der sich die Aufgabe stellte, das Gedächtnis der Völkerschlacht
in möglichst treuer Überlieferung der Nachwelt zu
erhalten und alle auf dieselbe bezüglichen Schriftstücke
zu sammeln. |
1863 wurde die 50jährige Jubelfeier der
Schlacht besonders festlich begangen, noch kurz vor den
Ereignissen von 1866 bis 1871, welche das Andenken des
Leipziger Kampfes etwas zurückdrängten.
1875 wurde
eine neue Korvette der deutschen Marine der Leipziger
Schlacht zu Ehren "Leipzig" getauft. |
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Videos
zum Denkmal und zur Völkerschlacht
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Veranstaltungen
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Alle
Veranstaltungen 2021 / 2022 im Überblick
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Rückblick:
200.
Jahrestag der Völkerschlacht 1813
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Im Oktober
2013 jährt sich der Tag der Völkerschlacht zum Zweihundersten
mal und gleichzeitig der Tag der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals. Es versammeln sich Traditionsvereine aus Europa in Leipzig, um der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 zu gedenken. Die ehemaligen Schlachtfelder verwandeln sich dann zu einem
Ereignisort internationaler Tragweite. Zum 200. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 werden historisch uniformierte Teilnehmer neben Gefechtsdarstellungen und eine Gedenkveranstaltungen gestalten.
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VERANSTALTUNGSPROGAMM
14.-20. OKTOBER
Montag, 14. Oktober
Vortrag
"Das Mysterium des 17. Oktobers 1813“
Vortrag und aktives Wargaming
von Kevin Zucker(USA), erste Präsentation seines neuen
Völkerschlachtspiels in Europa, Torhaus Markkleeberg,
Kaunitzstube, jeweils ab 10:00 Uhr
Dienstag, 15. Oktober
Gewandhausorchester
Konzert
19.30 Uhr musikalischer Auftakt
der Erinnerungswoche in der Auenkirche, „Festliches Konzert“
mit dem Posaunen - Quartett der Mitglieder des Gewandhaus -
Orchesters
Mittwoch, 16. Oktober
Eröffnungsveranstaltung
in Leipzig
200 Jahre Völkerschlacht 1813 im Auerbachskeller Leipzig für geladene Gäste,
Veranstaltung nicht öffentlich
18:13 Uhr Begegnung Napoleon, Friedrich August und Poniatowski vor dem Königshaus.
Die Ehrengarde der sächsischen Leibgrenadiere begrüßen auf der Grimmaischen Straße/ Mädlerpassage die zur Eröffnungsveranstaltung des VJV Leipzig e.V. im Auerbachskeller kommenden Monarchen, Offiziere, Soldaten der verschiedenen Nationen und Waffengattungen sowie Leipziger Zivilisten (Teilnahme nur auf Einladung im Dresscode 1813).
Danach Entzündung des Friedensfeuer 2013 vor der Mädlerpassage zur Übergabe an die BIWAKS der Völkerschlacht.
Donnerstag, 17. Oktober
Biwakaufbau
in Markkleeberg
Ab Donnerstag dem 17.10.2013 besteht die Möglichkeit des Biwakaufbaus an folgenden Biwakplätzen: Torhaus Markkleeberg, Liebertwolkwitz; zusätzlich ist ein eigenes Kavalleriebiwak geplant.
Der Eintritt zu den Biwaks ist kostenfrei.
Freitag, 18.
Oktober
Völkerschlacht Jubiläumskonzert
Das besondere Konzert in der Peterskirche Leipzig zum Doppeljubiläum 1813-2013 mit der Philharmonie Leipzig und authentischer Musik von Beethoven und Wagner aus der Zeit der Völkerschlacht.
>> Infos
& Tickets
Samstag, 19. Oktober
Marsch der historisch Uniformierten
Exerzieren der
militärischen Verbände
Gedenkveranstaltungen an den Denkmalen der Völkerschlacht
Historischer Markt in den Hallen I und II des agra-Geländes,
geöffnet: 10:00-18:00 Uhr
Sonntag, 20. Oktober
Historische Gefechtsdarstellung auf dem Südlichen Schlachtfeld
Höhepunkt der Jubiläumswoche wird die Historische Gefechtsdarstellung am 20. Oktober 2013. Ca. 6000 Akteure stellen die Kämpfe der Völkerschlacht nach. Auf dem 600.000 qm großen Gefechtsfeld gelangen über 120 Kanonen und ca. 300 Pferde zum Einsatz. Das hügelige Gelände mit seinem Wasserlauf und das historische Kulissendorf bilden dazu einen nahezu authentischen Rahmen.
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Grundlage der Gefechtsdarstellung wird die Patt-Situation am Abend des 16. Oktober 1813 auf dem Südlichen Schlachtfeld sein.
Die eigens dafür im Februar 2011 gebildete militärhistorische Kommission entwirft ein entsprechendes Szenario.
Anschließend Biwakabbau, es besteht die Möglichkeit bis einschließlich Montag, den 21.Oktober 2013 im Biwak zu verbleiben.
Beginn: 12:00 Uhr |
Einlass: 10:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Weinteichsenke Markkleeberg zwischen Markkleeberg Ost und Wachau, Zugang über Bornaische Str. Markkleeberg / Rilkestraße Markkleeberg, Gewerbegebiet Wachau (Südring) sowie Wachauer Str. (Goldene Höhe)
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Programm Historische
Gefechtsdarstellung 1813
Vorprogramm von 10:00 - 12:00 Uhr mit historischem Markt,
11:00 - 11:30 Uhr Signierstunde mit Sabine Ebert
"1813-Kriegsfeuer" auf dem Händlermarkt am Stand von
Historia-Event
12:00 Uhr Gottesdienst,
12:30 - 16:30 Uhr Historische Gefechtsdarstellung
anschließend Gedenkminute zu Ehren der im Jahr 1813 Gefallenen,
Abmarschparade,
17:00 - 19:00 Uhr Nachprogramm mit historischem Markt
17:30 - 18:00 Uhr Signierstunde mit Sabine Ebert
"1813-Kriegsfeuer" auf dem Händlermarkt am Stand von
Historia-Event
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Im Rahmen der Hauptveranstaltungswoche vom 11.-20. Oktober finden
weitere
Veranstaltungen statt.
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Weitere
Informationen erhalten Sie hier:
VJV
Leipzig 1813 e. V.,
Büro Leipzig,
Karl-Liebknecht-Str. 123; 04275 Leipzig
Telefon/Fax. +49 (0)341 35544418,
Email: info@leipzig1813.com,
Internet:
www.leipzig1813.com
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