220.000 - 150.000
Jahre v.u.Z. - Urzeit Funde im Süden von Leipzig
In der Leipziger Tieflandsbucht waren nach neuesten
archäologischen Funden bei Markkleeberg bereits in der
Altsteinzeit (Paläolithikum) Urmenschen (Homo Heidelbergensi) in der damaligen
eiszeitlichen Kältesteppe heimisch.
Es wurden bei archäologischen Ausgrabungen zwischen 1999 und 2001 direkt am Ufer
vom neuen Markkleeberger See verschiedene Werkzeuge von Jägern
und Sammlern, wie z.B. Faustkeile und Steinartefakte aus Feuerstein
gefunden. Damit gehört Markkleeberg zu den bedeutendsten Fundplätzen der Altsteinzeit in Europa. |
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7.500 v.u.Z. -
Erste nachweisbare Besiedlung von sesshaften Bauern im Neolithikum (Jungsteinzeit)
Die ältesten Hinweise auf die Besiedlung des heutigen Leipziger Stadtgebiets datieren aus der Jungsteinzeit.
Es gibt reichlich Spuren von Besiedelungen in der Jungsteinzeit im Leipziger Gebiet zwischen Elster, Pleiße und
Parthe. Leipzig gilt neben Dresden-Mokritz, Salbitz und Zwenkau zu den
wenigen Orten in Sachsen welche nachweislich bereits in der
Jungsteinzeit von sesshaft niedergelassenen Bauern besiedelt war.
Archäologische Ausgrabungen am Thomaskirchhof in der Leipziger
Innenstadt brachten Reste eines steinzeitlichen bäuerlichen Langhauses
sowie verschiedene Gefäße mit ältesten Linien-Bandkeramiken ans
Tageslicht. |
5.500 v.u.Z. -
Ausgrabungen von Langhäusern der Bandkeramiker
Bei Grabungen auf dem Flughafengelände in Leipzig Schkeuditz
haben Archäologen die Überreste einer menschlichen Siedlung
mit 8 bis zu 30 Meter langen Gebäuden entdeckt. Man fand eine der
größten Grabstätten der Jungsteinzeit (Neolithikum) in Mitteldeutschland, mit Gräbern und Skeletten aus der Zeit von
5.300 bis 5.200
vor unserer Zeitrechnung. |
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2.200 - 1.200 v.u.Z. - Funde im Gräberfeld in Connewitz aus der
älteren Bronzezeit
Die aus dem Vorderen Orient stammenden Technologie zur Herstellung von Werkzeugen, Waffen,
Haushaltsgegenständen und Schmuck aus Bronze (Zinn–Kupfer–Legierung)
gab dieser Epoche der Menschheitsgeschichte ihren Namen. Aus dieser
Zeit um 1.600 v. Chr. stammt auch die berühmte Himmelsscheibe von
Nebra, welche 55 km westlich von
Leipzig gefunden wurde. Aus der Zeit um 1.200 vor Christus wurde in einem Gräberfeld im Leipziger Stadtteil Connewitz eine Amphore der
"Lausitzer Kultur" ausgegraben.
Die Menschen der Lausitzer Kultur besiedelten ein großes Gebiet von der Elbe
und Saale bis östlich der Weichsel im heutigen Polen und von der Ostsee bis
weit in die Slowakei. |
Bild: Amphore aus dem Gräberfeld Connewitz
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1.200 v.u.Z. - Jüngere Bronzezeit - Elbgermanische Stämme siedeln im heutigen Leipziger
Stadtgebiet
In der geschichtlich jüngeren Bronzezeit bewohnen Angehörige der bronzezeitlichen Lausitzer Kultur
das von
Hochwasser geschützte Gebiet des späteren Matthäi-Kirchhofes.
Verschiedene elbgermanische Funde aus dem Zeitraum der Völkerwanderung im
Gebiet von Leipzig werden als Hinterlassenschaften des sübischen Stammes der Hermunduren
eingeordnet.
Bronzezeitliche Urnen wurden auf den Geländen des Südfriedhofes und des ehemaligen Dominikaner-Klosters gefunden.
Die Leipziger Tieflandsbucht war während der Eisenzeit (750 v. Chr. – Chr. Geb.)
ein Handelsgebiet zwischen Kelten und Germanen, für Völker der Jastorf–Kultur im Norden und den Trägern der keltischen Latène–Kultur im Süden.
Bis 531
nach Christi gehörte die Gegend um Leipzig zum Thüringer Königreich. |
1.-4. Jahrhundert
- Römer kennen die Stadt Aregelia - Römische Kaiserzeit und
die Völkerwanderung
Die Zeit von Christi Geburt bis 375 n. Chr. wird in den an das Imperium Romanum angrenzenden
Gebieten als Römische Kaiserzeit bezeichnet. Unter der
Völkerwanderung versteht man die
Wanderbewegung germanischer Volksgruppen im Zeitraum von 375 n. Chr. bis um
etwa 600.
Im Leipziger Raum sind aus dieser Epoche nur wenige Fundstellen bekannt.
Zu dieser Zeit siedelten hier verschiedene elbgermanische Stämme wie die
Hermunduren.
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In der Antike, im 2. Jahrhundert nach Christi entstand im
römischen Reich der Ptolemäus Atlas der Ökumene. Roms
Gelehrter, Mathematiker und Astronom Claudius Ptolemäus aus
Alexandria in Ägypten zeichnete mit Unterstützung von Landvermessern der
römischen Armee
in Germanien die Landkarte von „Magna
Germania“ (Großgermanien). Das präzise Kartenwerk
enthält geografische Angaben vieler Gebirge, Flüsse, Inseln
und von 94 Städten auf dem Gebiet Germaniens. Ptolemäus
erwähnt dabei auch die Siedlung „Aregelia“
als eine bedeutende Stadt. Laut einem wissenschaftlichen
Forscherteam aus einer Reihe von Altphilologen,
Mathematikhistoriker und Erdvermesser vom Institut für Geodäsie der Technischen Universität Berlin
soll die Stadt Aregelia geografisch exakt auf dem Gebiet von
Leipzig gelegen haben. siehe Karte
Quelle: Spiegel.de
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Aregelia: Muss Leipzigs
Geschichte neu geschrieben werden?
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5.-6. Jahrhundert - Slawenvölker
besiedeln den Raum Leipzig
Bis zum Jahre 531 gehörte der Raum um Leipzig zum damaligen Königreich der Thüringer. Nach
einer Niederlage gegen die Franken verließen viele Thüringer die Region zwischen Saale, Elbe und Mulde. Um etwa 600 n. Chr. besiedelten
böhmische Slawen das Gebiet. Im Jahr 631 ist durch den burgundischen Chronisten Fredegar die Anwesenheit des Sorbenvolkes
bei Leipzig schriftlich
belegt. Die Region um Leipzig nannten diese "Chutici". |
7.-9. Jahrhundert -
Die Slawensiedlung Libzi entsteht
Jahrhunderte lang ist der mitteldeutsche Raum nun Durchzugsgebiet für
wandernde Germanenvölker gewesen.
Seit dem 6. Jahrhundert dringen aber vornehmlich Slawen in von Germanen
verlassene Siedlungsgebiete rund um Leipzig. In der Nähe des Zusammenflusses von Elster und
Parthe nennen die Slawen eine dörfliche slawische Ansiedlung "Lipzi".
Es ist altsorbisches
Wort (Lipa) für Linde. Der geschichtliche Ursprung des Namens
"Leipzig". |
928 - Die Burg
Urb-Lipsi wird errichtet und Mitteldeutschland christianisiert
Die Unterwerfung der slawischen Bauern während der Ostexpansion erfolgt
unter König Heinrich I
durch deutsche Feudalherren. Bau der deutschen Burg
„urb Lipzi“ durch deutsche Bauern und Handwerker mit christlicher
Mission.
Kirchlich gehörte Leipzig zum 968 gegründeten Bistum Merseburg, herrschaftlich zur Markgrafschaft Meißen. |
1015 - Libzi entwickelt
sich zur Handwerker und Kaufmannssiedlung
In schriftlichen Quellen findet man Leipzig erstmals 1015, als
der Bischof Thietmar von Merseburg in seiner Chronik vermerkt,
der Bischof
Eid von Merseburg sei "in urbe Libzi" verstorben (urbs = Burgsiedlung).
Bischof
Thietmar erwähnt weiterhin im Jahre 1017 das Vorhandensein einer
christlichen Kirche in Leipzig.
Im Gebiet des Brühls und der Reichstraße wird im Umfeld der Burg
eine Kaufmanns- und Handwerkersiedlung errichtet. Denn genau
hier kreuzten die von Skandinavien nach Italien und von Spanien nach Russland führenden
zwei wichtigen Handelsstraßen
"Via regia", die Königs- oder Hohe Straße und die
"Via imperii", die Reichsstraße. 1165
- Die Stadtgründung von Leipzig - die Nikolaikirche wird
geweiht
Leipzig wird Stadt! Doch die historische Stadturkunde enthält kein
konkretes Datum.
Als Gründungsjahr der Stadt Leipzig gilt das Jahr 1165.
In diesen Jahr erteilte der Markgraf Otto der Reiche von Meißen dem Ort an der Kreuzung der Via Regia mit der Via Imperii
das Stadtrecht und das Marktprivileg. Erste Erwähnung
des Leipziger Jahrmarktes.
Es beginnt eine Periode der mittelalterlichen Kirchen- und Klosterbauten in der
Stadt.
Die Nikolaikirche wird geweiht.
Leipzig hatte
damals etwa 500
Einwohner.
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Bild: Stadtbrief um 1165
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1190 - Der Handelsplatz Leipzig bekommt
Marktrechte vom Markgraf Albrecht
Markgraf Albrecht von Meißen bestätigt die beiden Jahrmärkte, den
Jubilatemarkt und den Michaelismarkt.
In einem Umkreis von einer sächsischen Meile (etwa 15,39 km) um die Stadt Leipzig herum durfte kein schädlicher Markt abgehalten werden. |
1212 - Die Thomaskirche
wird errichtet - die erste kulturelle und künstlerische Blüte in Leipzig
Im Jahre 1212 erfolgte der Bau der Thomaskirche
und die Gründung des Augustiner-Chorherrenstifts St. Thomas. Unter dem Dach der Kirchen, Klöster und Stifte kam es
zu einer ersten kulturellen und künstlerischen Blüte in Leipzig.
Auch die Tradition des weltberühmten Thomanerchors geht auf das 1212 gegründete
Augustiner Chorherrenstifts an der
Thomaskirche zurück, ebenso die der Thomasschule als ältester Schule
in der Stadt. |
1216 - Die
Leipziger Pleißenburg wird befestigt
Ausbau der Pleißenburg
in Leipzig.
Die ursprüngliche Burg wurde seit 1216 durch den Markgraf von
Meißen Dietrich (1162-1221) als Zwingburg gegen die Leipziger Bürger
errichtet.
Sie hieß zunächst „das markgräfliche Schloss“, dann aber
nach ihrer Lage am Pleißen Mühlgraben Pleißenburg.
Das ursprüngliche Schloss war, bis auf einen südwestlich außerhalb
stehenden runden Turm, vollständig in die Stadtbefestigung
Leipzigs eingeschlossen.
Ein Aufstand der Leipziger Bürger gegen den markgräfischen
Stadtherren Dietrich von Meißen wird niedergeschlagen. |
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1218 - Der Handel in
Leipzig blüht auf
Älteste urkundliche Erwähnung Leipziger Kaufleute. Die ersten
namentlich bekannten Kaufleute sind Godefrid und Ripert. Sie fanden im Jahre 1218
im regionalen Silberhandel mit dem ebenfalls sächsischen Freiberg Erwähnung.
Einer der ersten urkundlich genannten Handwerker in Leipzig war 1254 ein
gewisser Heinrich der Kürschner. |
1237 - Leipzig wird
ausgebaut
Die Leipziger Kaufmannsgilde investiert kräftig in die Stadt Leipzig. Heinrich der
Erlauchte vergrößert die Stadt durch Anlegung des Brühls, der
Ritterstraße, der Nikolaistraße und eines Teils der Reichsstraße.
Auch Lombarden, reiche italienische Kaufleute lassen sich in der Stadt
nieder um Geschäfte zu machen. |
1268 - Der Handel in
Leipzig wird mit Erlassung des Geleitschutz Privilegs ausgebaut
Im Jahre 1268 stellte Markgraf Dietrich von Landsberg das Geleitschutzprivileg aus, was den Grundstein für den Beginn des Fernhandels legte.
Leipzig gilt als älteste Handels-Messe der Welt. |
1270 - Erste urkundliche Erwähnung von Ratsherren |
1273 -
Leipzig erhält das Münzrecht
Der Mark Graf von Meißen Dietrich zu Landsberg verkauft den Bürgern
zu Leipzig das "Vollkommene Münzrecht" für 30 Silber Mark.
Jetzt konnten die Leipziger Ihre eigenen Münzen zu prägen und in Umlauf zu bringen.
1287 -
Ältestes überliefertes Auftreten des Rates als Aussteller von Urkunden.
Erster Nachweis des Leipziger Stadtsiegels. Urkunde aus dem Jahr 1287 mit angehängtem Siegel des Konvents und mit angehängtem Stadtsiegel. Es ist der älteste Nachweis dieses Stadtsiegels. In der Urkunde gestattet der Rat der Stadt zu Leipzig dem Georgen-Nonnenkloster die Erbauung einer Mühle und die Anlegung
eines Mühlgrabens. Den bekannten
Leipziger Löwen brachte die Stadt Leipzig erst im 14. Jahrhundert auf ihrem Stadtsiegel an.
1292 - Früheste Nennung eines Bürgermeisters
1307 -
Ermordung des Markgrafen Diezmann in der Thomaskirche. |
Bild: Stadtwappen
Bild: 1. Urkunde mit Stadtsiegel
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1335 - Erste Erwähnung des Amtes eines Stadtschreibers
1409 - Die
Universität Leipzig wird gegründet
Im Jahre 1409 fand die Gründung der Universität Leipzig - Der „Alma mater
Lipsiensis“ statt. Vorausgegangen war der Auszug deutscher
Studenten und Professoren aus der Prager Karls-Universität,
nachdem dort das Stimmrecht zugunsten der tschechischen Magister
und Studenten geändert und ein tschechischer Rektor eingesetzt
worden war. Ein großer Teil der aus Prag Ausziehenden wandte
sich nach Leipzig und fand hier eine günstige Aufnahme. Die
Universität war in vier gleichberechtigte "Nationen"
gegliedert: die meißnische (die der Landeskinder), die sächsische,
die bayrische und die polnische.
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Bild: Universitätssiegel
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1415 - Gründung der Medizinischen
Fakultät an der Universität Leipzig.
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1430 -
"Juden sollen nicht geduldet noch gehauset werden"
in Leipzig dürfen sich Juden nur noch während der Messetage
aufhalten.
Im Jahre 1430 ordnete Kurfürst
Friedrich der Sanftmütige die Vertreibung aller Juden aus
Sachsen und Thüringen an. Der Verlust des Geld- und
Handelsmonopols und das Innungsverbot für Juden drängte Sie ab
nun in den Pfand- und Hausierhandel. Später im Jahre 1554
verbot die sogenannte Bergordnung des Kurfürsten August den
Juden jegliches Wohnrecht in den sächsischen Berg Städten. Wer
Juden beherberge oder irgendeine Gemeinschaft mit ihnen halte,
wurde mit drastischen Strafen bedroht. |
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1458 - Die 3. Messe
wird eröffnet - der Neujahrsmarkt
Der Leipziger Neujahrsmarkt wird als dritte Messe im Jahr kurfürstlich
privilegiert. |
1481 - in Leipzig wird
das erste Buch gedruckt
Marcus Brandis, ein Wanderdrucker aus Delitzsch, druckt das erste Buch in Leipzig. |
1483 - Anlegung einer Geheimkammer
unter der Ratsstube zur Aufbewahrung von Urkunden, diese wird später Aerarium genannt |
1485 - Leipzig
wird Buchstadt - Aufteilung
Sachsens in der Leipziger Teilung |
Der Verleger und
Buchhändler Konrad Kunz Kachelofen, auch "Contze
Holtzhusen" genannt, errichtet 1485 die erste Buchdruckerei
in Leipzig.
K. K. Kachelofen druckte damals im
sogenannten Wiegendruck
gängige theologischen und philosophischen Schriften, auch so klassische Texte antiker Autoren
wie zum Beispiel Platon, Ovid und Seneca für den Leipziger Universitätsbetrieb.
Er unterhielt in Leipzig auch eine Wein- und Buchhandlung. |
Bild: Buchdruck von Kachelofen
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Am 17. Juni 1485
fassten die Brüder Ernst und Albrecht III., Herzöge von
Sachsen und Erben der wettinischen Länder, den Beschluss, ihre
Albertiner und Ernestiner Ländereien zu teilen. Die sogenannte Leipziger
Teilung war strategisch der wohl schwerste politische Fehler
im Hause der Wettiner.
Durch diese Teilung versank Sachsen später in der politischen
Bedeutungslosigkeit und Brandenburg-Preußen konnte zur Großmacht
aufsteigen. Am 11. November 1485 wurde dann der historische Teilungsvertrag in Leipzig
unterzeichnet. Der Vertrag blieb bis in das Jahr 1918 gültig.
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Bild: Landkarte nach der
Teilung
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1497 - Leipzig
wird Messestadt
Kaiser Maximilan I. erteilt der Stadt das kaiserliche Messeprivileg. Leipzig wird
in der Folgezeit ein bedeutender Umschlagplatz für Pelze, Metalle, sächsisches Silber und Zinn sowie Seide und Edelsteine.
Leipziger Händler übernehmen die Führung im Handel mit dem Königreich Polen. |
1498 - Schützen-
und Schießfeste
Beim Fürstenschießen wird erstmals in Leipzig öffentlich mit Feuerwaffen geschossen. Es ist zugleich das erste reichsweite Schützenfest in der Stadt und eines der bedeutendsten seiner Zeit.
Weitere große Schießfeste mit Wettläufen, Donnenstechen, Tanz, Fechtwettkämpfen und Hahnensteigen finden 1551 und 1559 statt, 1559 auch mit Fischerstechen. |
1501 - Leipzig bekommt
ein Gewandhaus und eine Trinkwasserversorgung über Wasserkünste |
Das alte Gewandhaus
wird als Angebots- und Handelszentrum für die Leipziger
Tuchhändler errichtet.
Die Stadt hat schon über 8000
Einwohner. Die Bevölkerung im alten Leipzig deckt den Wasserbedarf zum
Großteil durch Schöpf-
&
Ziehbrunnen. Bekannt ist der goldene Brunnen.
Der Leipziger Rat gibt die erste Wasserleitung in Auftrag.
Sie wurde von dem Röhrenmeister Andreas Gentzsch aus Kiefernstämmen erbaut und versorgte öffentliche Brunnen auf dem Brühl und dem Marktplatz, das Paulinerkloster und zahlreiche Bürgerhäuser mit dem Wasser des Marienbrunnens. Um das Wasser vom
Pleißenmühlgraben nutzen zu können wird eine Wasserkunst (Foto) errichtet.
Am Pleißemühlgraben werden von Wasserrädern angetriebene
Schöpfwerke zur Wasserversorgung erfolgreich eingesetzt. |
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1507 - Die Leipziger
Messe ist größter Handelsplatz in Mitteleuropa |
Leipzig bekam das kaiserliche Stapelprivileg von Kaiser Maximilian dem ersten
verliehen. Waren müssen zu erst in Leipzig zum Verkauf angeboten
werden. Im Umkreis von 15 Postmeilen, also etwa 115 Kilometern dürfen keine Messen mehr
abgehalten werden, auch die Zwischenlagerung von Gütern ist außerhalb
der Messestadt verboten. Leipzig ist zu dieser Zeit größter
deutscher Handelsplatz für den Güteraustausch zwischen West- und
Osteuropa.
Älteste Aufzeichnung einer Ratsordnung |
Bild: Urkunde Messeprivileg
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Baubeginn der Peterskirche. |
1508 -
Herzog Georg verleiht der Stadt die Gerichtsbarkeit
Leipzig erhält aus der Hand des Landesherren Herzog Georg für alle
Zeiten die städtische Gerichtsbarkeit. Christoph von Scheurl wird zum
Assessor des herzoglich sächsischen Gerichts in Leipzig und Altenburg
ernannt |
1508 - Bau der
Nikolaischule
Die Nikolaischule wird als erste städtische Schule erbaut (Nikolaikirchhof). Am
6. Dezember 1512, dem Tag des heiligen Nikolaus, wurde die erste
weltliche Schule Leipzigs eingeweiht. Bis zum 19. Jahrhundert diente das Gebäude Schulzwecken.
Heute befindet sich in der Alten Nikolaischule der Sitz der Kulturstiftung Leipzig, ein
Gasthaus und das Antikenmuseum der Universität Leipzig.
1514
Päpstliche Bestätigung des Messeprivilegs durch Papst Leo X. |
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1519 - Der
Reformator Luther in Leipzig
Im Jahre 1519 führt der Theologe und Reformator Martin Luther
in Leipzig ein wissenschaftlich theologisches Streitgespräch.
Die Disputation erfolgte auf der Pleißenburg zu Leipzig zwischen
Dr. M. Luther (1483-1546) und den Theologen Prof. Dr. J. Mayer,
auch genannt Eck (1486-1543) und A. R. Bodenstein aus Karlstadt
(1486-1541).
Leipzig ist in diesen Jahren für das geistige und
wirtschaftliche Leben in Kursachsen von herausragender
Bedeutung. Martin Luther hielt sich im Leben nachweisbar
mindestens siebzehnmal in der Stadt Leipzig auf.
1530
Heinrich Stromer von Auerbach erbaut den Auerbachs Hof.
1539 - Einführung
der Reformation in Leipzig durch Luther
Nach dem Tod von Herzog Georg wurde mit Predigten zum
Pfingstfest 1539 die Reformation in Leipzig eingeführt. Am
12.8.1545 weihte Luther die alte Dominikanerklosterkirche St.
Pauli als evangelische Universitätskirche ein.
Mit seiner Pfingstpredigt in der Leipziger Thomaskirche
am 25. Mai 1539 führte dann Martin Luther die Reformation in
Leipzig ein.
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1542
Der Botanische Garten wird in Leipzig gegründet. Er dient der
Universität Leipzig als Arzneimittelgarten. |
1543 - Die
Universität bekommt das Paulinerkloster
- die Universitätsbibliothek Leipzig wird gebildet
Herzog Moritz von Sachsen verleiht dem Leipziger Rat das Kirchen- und Schulpatronat.
Er verkauft der Stadt das
Barfüßerkloster, das Thomaskloster und das Georgen Nonnenkloster. Die Universität erhält
den Grundbesitz und Gebäude vom Paulinerkloster geschenkt. In den Räumen
des sogenannten Paulinums führte der Universitätsrektor Caspar Borner
die Büchersammlungen der vier Leipziger Stadtklöstern und weiteren
aufgelösten Klöstern aus Sachsen und Thüringen zusammen. Damit begann
die Geschichte der Universitätsbibliothek "Bibliotheca
Albertina" |
1545 - Der Buchhandel
floriert
Die ersten Buchhändler, wie Steiger und Boskopf, lassen sich in der
stadt Leipzig nieder. |
1553
Kurfürst Moritz von Sachsen baut die Leipziger Stadtbefestigung weiter aus.
1555-56 - Das Alte
Rathaus wird erbaut
Bau der Alten Waage und des
Alten
Rathaus am Markt im Renaissance-Stil durch Hieronymus Lotter.
Die Alte Waage wird zum Zentrum des Leipziger Messegeschehens.
1558
Bau des Fürstenhauses in der Grimmaischen Straße. |
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1595
Die Leipziger Buchdrucker-Innung wird gegründet, die vierte nach Basel,
Straßburg, Augsburg, Wittenberg.
Ein Jahr zuvor gab 1594 Henning Große der Ältere den ersten Leipziger
Meßkatalog für Buchhändler heraus. |
1604
Errichtung des ersten Postamtes in Leipzig. |
1632 - Der
Schwedenkönig fällt in der Schlacht von Lützen bei Leipzig
Während des Dreißigjährigen Krieges kommt es in Lützen zur
Entscheidungsschlacht zwischen den katholischen kaiserlichen Truppen Wallensteins und des
protestantischen Schwedenkönigs Gustav Adolf. Die alten Schweden siegten zwar,
doch Ihr König kam bei der siebenstündigen Schlacht
bei Lützen mit 80000 Mann auf dem Breitenfeld um.
Heute findet man vor den Toren
Leipzigs, im kleinen Städtchen Lützen, die im Jahre 1632
errichtete Gustav
Adolf Gedenkstätte. Das Areal mit dem Schwedenstein ist
im übrigen bis heute schwedisches Staatsgebiet. Selbst im dritten Reich
und in der DDR wurde das respektiert. Das schwedische Königspaar
hat diese Gedenkstätte mehrfach besucht. |
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1637 - Die Pest wütet
in Leipzig
Nach Brandung und Mordung im Dreißigjährigen Krieg kommt die Pest. Es
gibt über 4.200 Tote in Leipzig. |
1660 - Die erste
deutschsprachige und zugleich erste Tageszeitung der Welt erscheint in
Leipzig
Die erste deutschsprachige und zugleich erste Tageszeitung der Welt
erscheint am 1. Januar 1660 unter dem Namen „Neu-einlaufende Nachricht
von Kriegs- und Welthändeln“ in Leipzig. Bereits 1650 hatte der
Herausgeber Timotheus Ritzsch die mehrmals wöchentlich erscheinende
„Einkommenden Zeitungen“ gegründet. Das Blatt heißt ab 1734
„Leipziger Zeitung“. |
1677 - Der
Advokat Huldreich Groß stiftet die Leipziger Ratsbibliothek
Huldreich Groß stiftet 1677 die Leipziger Ratsbibliothek - Vorgängerin der
heutigen Stadtbibliothek. Nachdem Huldreich Groß 1677 der Stadt
seine Sammlung von 4.000 Büchern schenkte und noch dazu sein
gesamtes Vermögen vererbte, war Leipzig 1683 bereit, eine
Bibliothek zu eröffnen, die für alle Studierenden und
Lernwilligen geöffnet sein sollte. Die Ratsbibliothek, auch
Bibliotheca Senatus Lipsiensis, war anfangs im Zeug- und
Gewandhauses in der Universitätsstraße beheimatet. 1832
erfolgte die Umbenennung der alten Ratsbibliothek "Bibliotheca
Senatus Lipsiensis" in die neue Leipziger Stadtbibliothek. |
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1678 - Baubeginn
der Kaufmannsbörse (Alte Börse) am Naschmarkt.
Die von 30 Kaufleuten finanzierte Alte Handelsbörse in Leipzig
ist das ältestes Versammlungsgebäude der Leipziger
Kaufmannschaft und eines der ältesten Barockbauwerke der Stadt.
Fertiggestellt wurde die Handelsbörse im Jahre 1687
1681 - Pferderennen in
Leipzig
Das erste Leipziger Pferderennen wird auf dem Rossplatz in Anwesenheit von Kurfürst Johann Georg III. veranstaltet.
1682
Otto Mencke, Professor der Politik und der Moral, gibt in
Leipzig die erste deutsche Gelehrtenzeitschrift heraus. („Acta
Eruditorium“)
1687
Christian Thomasius hält das erste deutschsprachige Kolleg an der Universität. |
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1693 - Die Barockoper
in Leipzig war die erste Oper im bürgerlichen Mitteldeutschland
Eröffnung des ersten Opernhauses am Brühl in Leipzig. Das barocke
Leipziger Opernhaus war nach Venedig und Hamburg die drittälteste bürgerliche
Musiktheaterbühne Europas. Das erste Opernhaus Leipzigs stand bis 1729. |
1701 -
Leipzig bekommt Licht
Leipzig erwarb den Spitznamen "Kleines Paris", als die
fortschrittsbewusste Messestadt mit einer Straßenbeleuchtung
ausgestattet wurde und sich fortan mit der mondänen Seine-Metropole
vergleichen konnte. |
Das erste Leipziger
Adressbuch erscheint unter dem Namen „Das ietzlebende Leipzig“ |
1719 - Eröffnung
vom Leipziger Kaffeebaum
Die bis heute bekannte Leipziger
Gaststätte „Kaffeebaum“ wird in der Kleinen Fleischergasse
gegründet. Das Haus "Zum Arabischen Coffe Baum" in Leipzig
ist somit eines der ältesten erhaltenen ältesten Kaffeehäuser der
Welt. Komponisten wie Liszt und Wagner trafen sich hier, aber auch
Sozialisten wie Bebel und Liebknecht. |
1704
Fertigstellung des Romanushauses (Baumeister: Johann Gregor Fuchs) |
1723-50 -
Johann Sebastian Bach lebt in Leipzig
Johann Sebastian Bach ist Thomaskantor und Stadtmusikdirektor in Leipzig.
Hier entstanden u. a. die Johannespassion, die Matthäuspassion, das Weihnachtsoratorium, die H-Moll-Messe und die Kunst der Fuge.
1743 - Musikkonzerte
in Leipzig
Geburtsstunde des "Großen Concerts", des Vorläufers der
heutigen Gewandhauskonzerte, und des Gewandhausorchesters.
Es ist gleichsam ältestes deutsches bürgerliches
Konzertorchester.
1747 - Barthels
Hof wird erbaut
Der Barthels Hof wird als Messehof wurde 1747-50 von Georg
Werner für den Leipziger Kaufmann Gottlieb Barthel als Bank-
und Handelshaus errichtet. Barthels Hof ist heute der letzte
erhaltene barocke Durchgangshof Leipzig
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1754 - Musikverlage in
Leipzig
Johann Immanuel Breitkopf gründet das Musikverlagswesen, setzt bewegliche Notenlettern + Notenstift ein. |
1756-1763 - Leipzig im
Siebenjährigen Krieg
Im Siebenjährigen Krieg
in Deutschland (1756 bis 1763) wird Leipzig von Preußen besetzt. Der
preußische König Friedrich der Große stellte Leipzig bei den
kriegerischen Auseinandersetzungen unter ihren Schutz, um von den
Geldeinnahmen der Stadt und ihrer Messe zu profitieren. Dafür mussten
die Leipziger mehrere Millionen Taler Kontributionszahlungen an Preußen leisten. In
der Zeit des nachfolgenden Friedens nahmen der Handel und die Messen in
Leipzig einen Aufschwung wie fast niemals vorher. Leipzig wurde
Umschlagplatz für englische Waren. |
1756 - Das
Gohliser Schlösschen wird errichtet
Nach zweijähriger Bauzeit wird das Gohliser-Schlößchen als ein
Höhepunkt der sächsischen Rokokobaukunst fertiggestellt. In
den Jahren 1755/56 ließ sich der Leipziger Ratsherr und
Ratsbaumeister Johann Caspar Richter im nordwestlich von Leipzig
gelegenen Dorf Gohlis ein Sommerpalais mit Orangerie erbauen.
Von 1780-1788 wurde das Schlösschen zum "Musenhof am
Rosental", zu dessen Gästen zählten 1785 Schiller und der
Körnersche Freundeskreis. Das Standesamt
Leipzig bietet heute im repräsentativen Barockgebäude
des Gohliser Schlösschens die Möglichkeit von Trauungen an.
Bei Brautpaaren aus der Region ist das Schloss im heutigen
Stadtteil Gohlis eine beliebte Hochzeitslokation
zum Heiraten und Feiern in der Stadt Leipzig. |
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1764 - Die Leipziger
Kunstakademie wird gegründet
Gründung der Leipziger Kunstakademie unter Leitung von Adam Friedrich Oeser. |
1765-68 - Goethe
schreibt in Leipzig seinen Faust
Johann Wolfgang Goethe studiert in Leipzig. Er hörte dort die Poetikvorlesung von Christian Fürchtegott Gellert und nahm an dessen Stilübungen teil.
Auch nahm er Zeichenunterricht bei Adam Friedrich Oeser, dem Direktor der Leipziger Akademie.
Auerbachs Keller und die dort beheimatete Sage von Fausts Fassritt 1525 beeindruckten ihn so sehr, dass er später Auerbachs Keller als einzigen konkret existierenden Ort in sein Drama Faust I aufnahm.
Ein Blutsturz zwang ihn, das Studium abzubrechen und am 28. August 1768 nach Frankfurt zurückzukehren. |
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1765
Unter Leitung des Leipziger Verlegers Philipp Erasmus Reich schließen sich 56 Verleger zur "Buchhandlungsgesellschaft" zusammen, der ersten in Deutschland. Die zunächst lose Vereinigung bekämpft den Raubdruck und will den Tauschhandel durch Ware-Geld-Beziehungen ("Netto-Handel") ablösen. Außerdem kann Reich durchsetzen, dass Interessenvertreter des Buchhandels in die Bücherkommission aufgenommen werden. |
1770
Mit der Beseitigung der Stadtbefestigung entsteht der Promenadenring, in dessen Grünanlagen werden später die Denkmäler von Richard Wagner, Robert Schumann, Friedrich Schiller aufgestellt. |
1771
Erste Überlieferungen zum Handel mit Amerika. Hamburger Kaufleute
erwerben Waren für die "Neue Welt". |
1780
Auf Empfehlung von Zarin Katharina II wird in Leipzig ein russisches
Konsulat eingerichtet, der deutliche Ausdruck des Interesses Russlands
an der Leipziger Messe. |
1781
Erstes Konzert im neuerbauten Saal im Gewandhaus. |
1793
In Leipzig werden Hausnummern eingeführt. |
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weiter
mit Leipzig Stadt-Chronik 1800 - 1899
| weiter
mit Leipzig Stadt-Chronik 1900 - heute |
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