5 knifflige Fragen im Vorstellungsgespräch und die passenden Antworten
»Wenn Sie ein Tier wären, welches wäre das?«
Es gibt Fragen im Bewerbungsgespräch, auf die ist kaum ein Kandidat vorbereitet. Während die Frage nach dem tierischen Pendant noch verhältnismäßig humorvoll klingt, sind andere Fragen besonders knifflig -- und teils sogar unzulässig. Wir nennen fünf schwierige Fragen samt passender Antworten.
1. Was haben Sie in der in Ihrem Lebenslauf nicht erwähnten Zeit gemacht?
Der Personaler hat eine Lücke in Ihrem Lebenslauf
gefunden. »Ich war jung und hatte keinen Bock« ist die falsche Antwort. Idealerweise antworten Sie ehrlich, ohne sich selbst herabsetzen. Sie können zum Beispiel sagen, dass Sie Zeit brauchten, um zu sich selbst zu finden oder einen Weg einzuschlagen, der Ihren wirklichen Stärken und Interessen entspricht. In jedem Fall müssen Sie aber mit Nachfragen rechnen. Überlegen Sie deshalb vorher, wie Sie Lücken im
Lebenslauf authentisch und schlüssig erklären.
2. Was haben Sie sich denn bei der Wahl dieses Outfits gedacht?
Manche Personaler loten mit ihren Fragen Grenzen aus -- und überschreiten sie auch. Auf implizit beleidigende Fragen sollten Sie keinesfalls rechtfertigend antworten. Signalisieren Sie Stärke und Selbstvertrauen und zeigen Sie auf, dass Ihr Gesprächspartner gerade eine rote Linie überschritten hat: »Dafür dass Sie meine Grenzen und meine Reaktion testen möchten, habe ich Verständnis. Aber mit dieser Frage gehen Sie eindeutig einen Schritt zu weit.« Wenn Ihr Gegenüber dann weiterhin jegliche Sympathien verspielt, ist es wahrscheinlich Zeit, andere Job-Gelegenheiten wahrzunehmen. Sie können zum Beispiel
hier eine neue Arbeitsstelle
in Leipzig suchen.
3. Was sind Ihre größten Schwächen?
Die Frage ist ein Klassiker der kniffligen Bewerbungsstolpersteine.
Trotzdem sorgt sie immer wieder für große Unsicherheit. Der Personaler stellt diese Frage vor allem, weil er Ihre Selbstreflexion, Ihre Authentizität und Ihre Vorbereitung auf das Gespräch testen möchte. Im besten Fall nennen Sie zwei oder drei tatsächliche Schwächen, die jedoch nicht in Verbindung mit Ihrer zukünftigen Tätigkeit stehen: »Meine größten Schwächen sind gutes Essen
(Vorausgesetzt, Sie sind nicht übergewichtig!), meine Sammelleidenschaft für
Modellautos und mangelndes Durchsetzungsvermögen gegenüber meiner Katze. Dafür kann ich mich Mitarbeitern gegenüber umso besser durchsetzen.«
4. Welcher Partei gehören Sie an? Wie viele Kinder möchten Sie noch bekommen?
Es gibt Fragen, die müssen Sie nicht beantworten und dürfen bei deren Beantwortung auch lügen. Die zwei obigen gehören dazu. Gestellt werden sie nicht, weil Ihren Gegenüber die Informationen tatsächlich interessieren. Eher möchte er Ihre Vorbereitung und Ihre Schlagfertigkeit testen. Bestenfalls antworten Sie möglichst diplomatisch: »Sie wissen ja, dass ich diese Frage nicht beantworten muss. Aber wenn es Sie wirklich interessiert, kann ich Ihnen sagen, ... dass ich keiner Partei angehöre / ... dass ich mit meinen zwei Kindern sehr glücklich bin.«
5. Warum und wann haben Sie bei Ihrem vorherigen Arbeitgeber das letzte Mal eine Regel missachtet?
Diese Frage zielt darauf ab, Ihre Eigenverantwortung, Ihre Reflexionsfähigkeit und Ihr Verhältnis zu Autoritäten zu prüfen. Dass Sie nie Regeln brechen, ist unwahrscheinlich -- und würde schnell den Eindruck blinden Gehorsams wecken. Erzählen Sie besser, wie Sie Ihre Entscheidung abgewägt und wie Sie im Anschluss daran gehandelt haben: »Normalerweise hätte ich keine Gutschrift geben dürfen. Aber ich war der festen Überzeugung, dass wir diesen wichtigen Kunden verlieren, wenn ich nicht sofort reagiere. Im Anschluss habe ich meinen Vorgesetzten informiert und ihm mein Vorgehen erklärt.«
Die wichtigste Regel für knifflige Fragen im Vorstellungsgespräch lautet:
Bleiben Sie sie selbst, zeigen Sie Selbstvertrauen und reagieren Sie mit Gelassenheit.
Denn auch bei einem Vorstellungsgespräch, das nach Ihrem subjektiven Empfinden schlecht gelaufen ist, kann schon wenige Tage später die Zusage
kommen.
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