Im alltäglichen Leben spielt der berufliche Status unter Freunden, Verwandten und Bekannten eine eher untergeordnete Rolle. Für Banken ist er hingegen von allergrößtem Interesse. Ob jemand verbeamtet ist, als Angestellter arbeitet oder sein Geld als Selbstständiger verdient, interessiert Kreditgeber enorm – insbesondere in Kombination mit dem daraus resultierenden Einkommen. Freiberufler und Selbstständige treffen hier oft auf Widerstand.
Warum haben es Selbstständige bei der Kreditvergabe so schwer?
Während Angestellte oder Beamte jeden Monat ein sicheres und gleichbleibendes Einkommen vorweisen können, kann jenes bei Selbstständigen enorm schwanken. Verzögerte Zahlungen durch Kunden und saisonal bedingte Schwankungen sind zwei der häufigsten Ursachen. Banken fehlt dadurch eine gewisse Sicherheit, dass selbstständige Kreditnehmer ihre Tilgungsraten stets pünktlich bezahlen werden.
Kreditinstitute schätzen das Ausfallrisiko demnach höher ein und lassen sich dies mit hohen Zinssätzen bezahlen – oder lehnen den Kreditantrag gleich ab. Kurzum: Je sicherer und regelmäßiger das Einkommen, desto besser. Wenn Sie also
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vergleichen, dann sollten Sie sich nicht von den verlockenden Schaufenster-Zinssätzen blenden lassen. Ihr individuelles Angebot wird definitiv schlechter, aber oftmals immer noch besser als in einer klassischen Filialbank ausfallen.
Welche Nachweise möchten Banken sehen?
Selbstverständlich lehnen Banken Kreditanträge nicht direkt ab, nur weil der Antragsteller selbstständig ist. In diesem Fall möchte der potenzielle Kreditgeber verständlicherweise mehr Dokumente und Unterlagen sehen als beispielsweise bei einem normalen Angestellten mit
durchschnittlichem
Bruttoeinkommen. Während jener häufig nur die letzten 3 Gehaltsnachweise einreichen muss, präsentieren Selbstständige in der Regel folgende Unterlagen:
Unternehmensbilanz
Vermögensstatus
Betriebswirtschaftliche Auswertung
Einkommensteuerbescheide
Zudem setzen viele Banken voraus, dass der Kreditnehmer bereits eine gewisse Zeit (beispielsweise mehrere Jahre) selbstständig ist. Und letztlich muss natürlich auch die Bonität vorhanden sein.
Kredit für Selbstständige abgelehnt: Welche Lösungen gibt es?
Wer als Selbstständiger tatsächlich einen negativen Bescheid einer Bank erhält, der muss nicht verzweifeln. Es gibt Mittel und Wege, wie Betroffene dennoch einen Kredit erhalten können. Eine Option sieht die Hinzunahme eines Bürgen vor. Jener fungiert als zweiter Kreditnehmer, der ebenso wie der Antragsteller voll einsteht. Wichtig ist, dass der Bürge ein sicheres Einkommen hat und gewissermaßen den Nachteil des ersten Kreditnehmers ausgleicht.
Dadurch verbessern sich die Chancen von Selbstständigen auf einen Kredit schlagartig. Eine andere Möglichkeit ist der Dispo des Girokontos, der allerdings mit horrenden Zinsen langfristig eine enorme Belastung darstellt. Alternativ könnten auch Anbieter aus dem Ausland interessant sein, da jene in Sachen Bonität und
negativem Schufa-Score etwas kulanter sind.
Welchen Gefahren gilt es, aus dem Weg zu gehen?
Nicht nur Selbstständige und Freiberufler sollten bei der Wahl des Kreditgebers achtsam sein. Unseriöse Anbieter haben es letztlich auf alle abgesehen, weswegen auch Beamte und Angestellte die Augen offenhalten sollten. Besonders verräterisch sind
Gebühren und
Vorauszahlungen, die allein für die Antragstellung bezahlt werden müssen. So geht kein seriöser Kreditgeber vor, zumal auch eine derartige Zahlung keine Garantie für eine Bewilligung ist. Häufig gehen Verbraucher leer aus und werden ohne Gegenleistung um die Gebühren erleichtert. Vorsicht ist außerdem geboten, wenn Banken mit attraktiven Krediten ohne Schufa zu unschlagbar günstigen Konditionen locken oder eine Auszahl-Garantie abgeben, bevor sie die Daten des Verbrauchers überhaupt geprüft haben. Und ist die Geldnot auch noch so groß: Derartige Angebote gilt es zu meiden!