Bei der aktuellen Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank bleibt von Festgeldanlagen in Deutschland von den sowieso schon niedrigen Zinsen meist nicht mehr viel übrig, wenn man die Inflationsrate berücksichtigt. Im europäischen Ausland ist das anders. Inzwischen gibt es Onlineportale, die lukrative Festgeld-Anlagemöglichkeiten herausfiltern und Kontoeröffnungen bei ausländischen Banken ermöglichen.

Festgeld – Was ist das überhaupt?

Festgeld ist eine Form des Termingeldes, bei der ein gewisser Betrag für eine feste Zeit bei einer Bank angelegt wird. Die Festgeldeinlage ist während der Laufzeit nicht verfügbar, dafür erhalten Sparer aber einen höheren Zinssatz, denn die Banken können mit dem fest angelegten Geld besser arbeiten und höhere Renditen erwirtschaften. Am Gewinn der Banken – also an den erwirtschafteten Renditen – wird der Sparer dann beteiligt. 

Festgelder werden meist über einen längeren Zeitraum angelegt, beginnend mit 3 Monaten bis hin zu vielen Jahren. Die Zinsen werden zu Beginn der Laufzeit festgelegt und unterliegen keinen Zinsschwankungen. 

Sparer wissen also von vornherein, wie hoch der Zinsertrag am Ende der Laufzeit des Festgeldes sein wird. Bei Fälligkeit hat der Sparer die Wahl, das Geld samt Zins erneut anzulegen, das nennt man Prolongation. Hierzu werden das ursprünglich angelegte Kapital und die erwirtschafteten Zinsen summiert und zum aktuellen Marktzins erneut angelegt. Wünscht der Anleger keine Prolongation des Festgeld-Vertrages, werden Kapital und Zinsen auf sein Verrechnungskonto überwiesen.

Festgeldkonto eröffnen – welche Schritte sind nötig?

Bisher war es für deutsche Sparer schwierig bzw. unmöglich, ein Festgeldkonto bei einer ausländischen Bank zu eröffnen, denn normalerweise sind dazu Wohnsitz im jeweiligen Land sowie ein bestehendes Konto bei der betreffenden Bank nötig. 

Vermittlerportale hingegen ermöglichen seit wenigen Jahren die Eröffnung eines ausländischen Festgeldkontos bequem von zuhause aus. Sparer können das in Deutschland anerkannte Postident-Verfahren oder Video-Ident Verfahren nutzen. Somit wird die Eröffnung eines ausländischen Festgeldkontos genauso einfach, wie die Kontoeröffnung bei einer Direktbank in Deutschland.

Festgeld bietet hohe Flexibilität bei geringem Risiko

Festgeld ist eine relative risikoarme Anlageform, die EU hat dazu Richtlinien erlassen, die in die jeweilige nationale Gesetzgebung eingebunden sind. 

Demnach sind Banken im EU-Ausland verpflichtet, die Einlagen von Sparern bis zu einer Höhe von 100.000 Euro abzusichern, falls die Bank in Zahlungsschwierigkeiten kommen sollte. Dies geschieht in der jeweiligen Landeswährung, sofern die Einlage nicht in Euro vorgenommen wurde. 

Viele Sparer haben trotzdem Bedenken, ihr Erspartes für längere Zeit fest anzulegen, da sie bei Bedarf auf ihr Geld zugreifen wollen. Hier empfiehlt sich, das Kapital sinnvoll auf mehrere Festgeld-Verträge mit unterschiedlichen Laufzeiten zu verteilen. So ist ein Teil des Festgeldes schon nach 3 Monaten wieder verfügbar, es besteht also ein gewisser Grad an Flexibilität, und der andere Teil wird auf Festgeldverträge mit längeren Laufzeiten, und dementsprechend höheren Zinsen, angelegt.